Meine vegetarische Super Bowl

Nun zum heutigen Menü: Es gibt ein vegetarisches Gericht auf den Tisch, ein ostdeutsches Buch fürs Bettchen oder Sofa und zwei Mal Musik aus Deutschland auf die Ohren. Ach ja, ein bewaffneter Roboter in einer Fake-Galerie spielt auch noch eine Rolle …Have fun! Oder: Bon appétit!

Wenn ich mich für eine Küche entscheiden müsste, dann würde ich meinen Blick nach Asien wenden. Zum einen empfinde ich die Küche als sehr gemüsig und zum anderen passt sie zu mir, weil ich – seit wir Kids haben – auch sehr am Kochen in Komponenten interessiert bin. Das meint: Ich mag es, wenn ich bei der Zubereitung eines vegetarischen Gerichtes nur wenige zusätzliche Handgriffe und Produkte benötige, um auch ein nichtvegetarisches Gericht daraus zu kreiieren. Natürlich ist es Quatsch von „einer asiatischen Küche“ zu sprechen, zumal ich als Kartoffel gar nicht genug Ahnung davon habe. Es ist jedoch so, dass ich mir immer wieder Anleihen suche. Ich mag diese vielen Saucen, egal ob sie auf Soja oder Reis basieren oder eher auf Chili. Ich mag die kontrastreichen Gerichte – süß & sauer, süß & salzig, süß & scharf – um nur drei typische Varianten zu nennen. Deshalb sieht unsere Kühlschranktür auf der Innenseite auch aus, als hätten wir sämtliche Saucen eines typisch Berliner Asia-Supermarktes zur Probe gekauft.Meine Super Bowl hat deshalb so gar nichts mit dem amerikanischen Sport zu tun, sie ist eher ein typisches Gericht, für welches ich mich an verschiedensten Küchen aus Asien bediene.

Super Bowl / Zutaten

½ Gurke
1 Spitzpaprika
2 Stangen Frühlingszwiebel
1 Stange Staudensellerie
200 g Räuchertofu
Avocado
Ei (1 pro Portion)
getrocknete Mu Err Pilze oder Champignons
100 g Glasnudeln
Stärke
Sesam
Salz & Zucker

Zubereitung Super Bowl

  1. Mu Err Pilze in Wasser einweichen; solltet Ihr Champignons nehmen, dann empfehle ich frische. Die kann man entweder später, kurz vor dem Servieren der Bowl in der Pfanne anschwitzen oder in dünnen Scheibe roh dazugeben.
  2. Ei(er) kochen – je nach Gusto – ich mag sie, wenn das Eigelb wachsig ist und nicht hart.
  3. Gurke in Stifte schneiden (ca. 1 cm dick x 3 cm lang), anschließend in einer separaten Schüssel mit Salz und Zucker vermengen und „ziehen“ lassen. Ich empfehle da das Verhältnis 4:1 (Zucker zu Salz).
  4. Spitzpaprika & Staudensellerie, Frühlingszwiebel ebenfalls in Stifte, Avocado in schmale Scheiben schneiden.
  5. 100 g Glasnudeln (für 2 Portionen) in einen Topf geben und mit kochendem Wasser übergießen und ca. 5 bis 8 Minuten quellen lassen.
  6. Räuchertofu würfeln (ca. 1,5 cm x 1,5 cm) und anschließend in Speisestärke wälzen. Durch die Feuchtigkeit des Tofus pappt die Stärke gut an den Würfeln. Jetzt in einer Pfanne eine großzügige Menge Pflanzenöl erhitzen und den Tofu darin frittieren, bis er außen braun und kross ist. Tofu nun aus dem Öl nehmen, eine Hälfte beiseite legen, die andere Hälfe mit wenig Öl in der Pfanne weiter erhitzen und Sojasauce sowie ungerösteten Sesam hinzu geben. So kann man selbst beim Tofu noch eine Variation auf dem Teller oder in der Schüssel „einbauen“.
  7. Für das Anrichten nehme ich gern Suppenschüsseln. Unten die Nudeln, und dann alle Zutaten drauf. Gern im Kreis nebeneinander legen. So sieht das Ganze gleich noch viel charmanter aus.

Zutaten / Sauce

Für die Bowl braucht es natürlich noch ein passendes „Dressing“ oder eben eine Marinade oder Sauce. Hier die Zutaten:
2 Teile brauner Zucker oder flüssiger Honig
2 Teile Ketchup
6 Teile Teriyaki-Sauce oder Soja-Sauce
1 Teil Reis-Essig
1 Teil Salatöl
Knoblauch gepresst
Sushi-Ingwer
Frühlingszwiebel
Kräuter gehackt

Zubereitung Sauce

Da ich nicht weiß, wie viele Personen Ihr verkostigen wollt, habe ich oben nur die Angaben in Anteilen genannt. Ich rühre die Sauce oft zuerst zusammen, damit sie noch etwas ziehen kann. Alle Anteile, die noch geschnitten werden müssen, die schnippel ich sehr klein.Sushi-Ingwer hab ich neben Knoblauch auch permanent im Haus. Er ist meist dezenter im Geschmack als roher Ingwer. Und inzwischen ist es immer häufiger möglich, frischen Knoblauch im klassischen Discounter zu ergattern. Den empfehle ich sehr. Er ist milder im Geschmack und stinkt auch nicht so arg. Die 8-Kräuter-Mischung aus dem Tiefkühlfach gab es schon in der letzten Ausgabe – same procedure as every time – ihr wisst schon …Wenn man es etwas kräftiger mag, dann kann man mit Sesamöl abschmecken, aber Vorsicht – ich hab es neulich übertrieben und musste die Sauce neu ansetzen. Alternativ könnte man auch Sesam frisch rösten und direkt warm unter die Mischung geben.Vor dem Servieren der Bowl geb ich die Sauce direkt drüber.