1. Ich warte noch auf eine Einladung, bin also bei dem vermutlich nächsten großen (Social Media) Hype noch nicht dabei! Also bitte sende mir jemand eine Einladung ;-).
2. Google ist spät dran und scheint dabei aus Facebook-Fehlern zu lernen. Das Thema Privatsphäre wird von den ersten digitalen Pressestimmen und Early Birds sehr gelobt. User können wohl sehr frei selbst entscheiden, was, wann, wie und für wen veröffentlicht werden soll. Das macht Sinn – aus Datenschutzsicht. Aus Usersicht wird sich das erst zeigen müssen. Was ich bei Facebook sehe und was dort von denen kritisiert wird, die jetzt Google loben, ist vielleicht genau das, was die stinknormalen UserInnen an Facebook schätzen – schnell und einfach den eigenen Content, Link, die Meinung herausposaunen. Bei Google+ soll man sich wohl erst selbst darum kümmern (müssen). Ich bin gespannt, ob das Thema Datenschutz wirklich als User-orientierter USP gelten wird.
3. Die gefühlt gesamte westliche Welt an InternetnutzerInnen hat sich längst bei Facebook versammelt. Die haben sich also bei der Datenkrake Nummero Zwei längst häuslich samt ihrer virtuellen FreundInnen eingerichtet. Warum wechseln? Weil der Datenschutz bei der Datenkrake Nummero Eins besser ist? Ich stelle mir vor, dass ich als Product Manager vielleicht wirklich zuerst die „Abtrünnigen“ aus lokaleren Netzwerken, wie den VZs, Lokalisten und wer-kennt-wens dieser Welt entsprechende „Anegbote“ machen und darüber hinaus in allen relevanten Google-Produkten für mein neues Netzwerk trommeln würde.
4. Womit wird Google die Userinnen vielleicht doch überzeugen können? Mit den eigenen Betriebssystemen Android und Chrome womöglich, mit der integrierten Nutzung von Mail vielleicht oder auch mit der sinnvollen Anbindung von Youtube und Picasa. Es wäre durchaus konsequent, wenn Google insbesondere innerhalb von Android das neue Netzwerk anpreisen und sauber integrieren würde. Die Verknüpfung von Apples „Game Center“ mit dem besten aus Buzz und Wave und dazu eine fette Portion Übersichtlichkeit. Das wäre für viele Androiden sicherlich passend. Eine Verbindung und sinnvoller Mehrwert mit den wirklich populären Diensten, wie Youtube, Picasa und Mail sollte eine gute Konversionsrate bringen können.
5. Die eigentlich spannende Frage aus meiner Sicht spielt rüber in die „echte“ Welt des großen Geldes. Wie wird sich der Start von Google+ auf den für 2012/13 kolportierten Börsengang von Facebook auswirken? Bisher dürften die InvestorInnen und Graumarkt-AnlegerInnen doch sehr stark davon ausgegangen sein, dass es einen solchen Massenexodus, wie ihn Myspace erlebt hat, nicht unbedingt noch mal geben würde. Anders kann ich mir jedenfalls, die aktuell 70-Milliarden-Bewertung von Facebook nicht erklären. Sollte sich also bis zum Börsengang des blauen Buches eine wirklich signifikante Zahl an Menschlein im neuen Googleversum versammelt haben, würde ich als Anleger deutlich vorsichtigeren Prognosen in Bezug auf den Wert von Facebook vertrauen und nicht jeden Kaufpreis für die Aktie akzeptieren. Somit könnte Google+ zum börsenwertlichen Facebook- werden.
Und weil wir hier über PLUS sprechen, folgt hier mein kleines plus: Ich selbst werde gern Googles neues Spielzeug ausprobieren. Als Macianer nutze ich für ein sehr liebgewonnenes Seitenprojekt ausführlich und gern den Chromebrowser samt Google-Mail, -Reader. -Analytics, -Adwords und Co. Genau aus diesem Grund interessiert mich, wie diese Dienste an Google+ angebunden sein werden.
PS: Und wer kann gerade ganz doll aufatmen? Die ach so vielen und so tollen Social Media Consultants! Sie haben endlich wieder ein frisches Thema, welches sich ihren KundInnen dringend ans Herz legen wollen …
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