Es rumbelt weiter in der Gameswelt. Das Mobile (Online-)Gaming wird wohl das nächste große Ding sein. Und nachdem Apple mit dem iPhone, iPod touch und dem iPad den beiden anderen Playern Nintendo und Sony gefährlich werden dürfte, köchelt mal wieder das Gerücht um ein PSP-Telefon aus dem Hause SonyEricsson hoch. Angeblich soll es mit Googles Android 3.0 als Betriebssystem um die Ecke kommen. Dabei soll der Android-Market eine besondere Rolle beim Vertrieb von Games für die Playstation Portable spielen. (via geemag.de)
Damit dürfte sich der Zusammenhang zwischen dem Investment von Google Ventures bei dem iPhone Publisher & Developer ngmoco und Android als Gamesplattform noch etwas besser verstehen lassen. Google investiert akut in das Thema Gaming: Zynga, ngmoco und ganz aktuell auch in den Onlinegames-Bezahldienstleister Jambool. Zwei Schwerpunkte sind zu erkennen: Social Gaming und Mobile (Online-)Gaming. Während Social Gaming inzwischen schon eine Art „Stammgeschäft“ in der Gamesindustrie sein dürfte, ist der Bereich Mobile Gaming sicherlich noch ausbaufähig.
Bisher haben beim mobilen daddeln Nintendo und Apple das Sagen. Nintendo hat dabei den Nachteil, nicht wirklich vernetztes Spielen für den erfolgreichen Nintendo DS anbieten zu können. Bei Apple sieht das anders aus: Als Produzent von Hardware und Betreiber der Vertriebsplattform (iTunes Appstore) für Downloadsoftware hat sich Apple eine gute Ausgangspostiion geschaffen. Für mindestens einen großen Player dürfte da aber noch Platz im Mobile Games Markt sein: Google könnte seine Strategie von Android als Plattform fortsetzen und anstatt sich um die Hardware zu kümmern, eher die Software im Auge behalten – und das weltweite Vernetzen. Dabei könnte Google einen ersten Vorteil gegenüber Apple haben. Mit dem „Game Center“ in iOS4 legt Apple zwar die Grundlage für eine weltweit vernetzt agierende Spielergemeinde. Aber Apple hat kein Geld aus der Portokasse genommen (wie sonst üblich) und bestehende iPhone-Gamenetzwerke gekauft, wie ngmocos Plus+ oder OpenFeint. Google hingegen schon.
Google dürfte nun, neben den ngmoco-Games, auch Zugriff auf das schon bestehende riesige Games-Netzwerk (Plus+) des iPhone-Publishers bekommen. Apple hat zwar die iTunes-Kunden, damit steht aber nicht fest, dass ihr Game Center wirklich ein Erfolg wird. Googles Android Games sind auch nicht automatisch zum Erfolg verdammt, aber wenn man es schafft die Google-Plattform mit den Gamern von ngmoco zu verknüpfen, dann sind zumindest ab Start der wirklich guten und vernetzten Android-Games schon jede Menge Spielegegner mit iPhones für die ersten Android-Gamer am Start.
Doch wie kriege ich jetzt wieder die Brücke zum PSP-Handy von SonyEricsson? Ganz einfach: Google hat mit dem eigenen Telefon Nexus One nicht den erwünschten Erfolg einstellen können. Das Gerät wird im Moment Stück für Stück aus dem Markt genommen. Das hauseigene Betriebssystem Google Android geht dagegen wie geschnitten Brot auf Geräten von Drittherstellern über die Ladentheke. Es macht also für den Softwarekonzern Google Sinn, Hardware von anderen Spezialisten herstellen und vertreiben zu lassen und stattdessen externe Spieleplattformen, wie ein PSP-Telefon u.a. auf Android-Basis zu unterstützen und dabei auch noch in den Bereich Mobile und Social Gaming zu investieren. Dabei dürfte eines klar sein: Mobile Online-Gaming fristet im Moment noch ein Nischendasein, doch mit dem verlockenden und vernetzten Angebot von Social Gaming könnte dem Segment der Durchbruch auf mobilen Geräten gelingen.