CamperInnen gehen davon aus, dass sie alles mitnehmen müssen, was sie auf einer Reise auch nur theoretisch vermissen könnten – deshalb haben sie die Plastikschneckenhäuser auf Rädern, um ihre viel zu kleine Zweitwohnung an jeden Parkplatz der Welt steuern zu können. CamperInnen sind für mich die BeamtInnen unter den UrlauberInnen: total gut organisiert, korrekt und an das Einhalten von Regeln gewöhnt.
Hostel-TouristInnen aka Backpacker gehen davon aus, dass sie nichts brauchen, außer ein paar wenige Klamotten, die sie in den Waschcentern dieser Welt immer wieder reinigen können. Oder eben nicht. Sie brauchen nichts, sie reisen befreit mit einem kleinen Rucksack, einer Isomatte und etwas Esoterik im Kopf durch die abgefahrensten Gebiete dieser Erde. Backpacker sind für mich die Asketen unter den UrlauberInnen: auf das Wichtigste fokussiert, Ballast wird von ihnen nicht in Kauf genommen.
Hotel-Touris gehen davon aus, dass sie vor Ort fast alles bekommen werden, was sie benötigen – insbesondere wenn es um Mahlzeiten, Vergnügungsangebote und Aufmerksamkeit geht. Sie schleppen nur tonnenweise Klamotten mit in ihr Feriendomizil, weil sie sich für jeden Entspannungs-Moment passend in Schale schmeißen wollen. Hotel-TouristInnen sind für mich die Dandys unter den UrlauberInnen: Sie kümmern sich nur um das für sie Wesentliche – The Look – und verlassen sich auf das Können der Tourismusprofis, die im Hintergrund schon die perfekte Organisation an den Start bringen werden.
Ferienwohnungs-TouristInnen wollen den Komfort und die Großzügigkeit der eigenen vier Wände am Urlaubsort. Dabei verlassen sie sich auf die gut eingerichtete FeWo und deren umsichtige VermieterInnen, die schon wissen werden, was ihre Gäste so brauchen. Tatsächlich geht das natürlich meist schief. Ferienwohnungs-TouristInnen werden von ihrem Gutmenschenglauben immer wieder enttäuscht und sehen sich ein um das andere Mal riesigen Herausforderungen ausgesetzt.
Ferienwohnungs-TouristInnen – WIR sind die wahren MacGyvers unter den UrlauberInnen! Wir organisieren uns an Feiertagen so wichtige Dinge wie Eierbecher, Salz und Pfeffer. Wir besorgen uns kurzfristig Apps, um doch noch das versprochene W-Lan in der FeWo ausfindig zu machen. Ergattern doch noch Aufbackbrötchen in letzter Sekunde an einem Weihnachtsfeiertag. Wir können situativ auf jedes Problem eine Lösung finden. Und dazu brauchen wir kein Schweizer Taschenmesser, noch Gaffa-Tape oder Kaugummis. Wir brauchen nur unseren Willen. Ich wage zu behaupten – WIR FeWo-FreundInnen sind sogar noch besser als MacGyver!