Die Bälle werden runder

Das 3D Fernsehen kommt so langsam in Fahrt. Beim ersten Testbetrieb in Grossbritannien im Februar kamen Fussballfans in ausgewählten englischen Pubs in den Genuss einer Liveübertragung im neuen Format.  Beeindruckt haben dabei die Close-ups der Spieler, die anderen Kameraperspektiven waren wohl (noch) nicht ganz so überzeugend.

Beim 1. NHL Eishockeyspiel Ende März in den USA gab es ähnlich beeindruckte Zuschauer bei den Nahaufnahmen. Etwas komplizierter dürfte die restliche Umsetzung in 3D ausgefallen sein, Eishockey findet auf einer glatten weissen Oberfläche statt, ist als Spiel teilweise viel zu schnell für das Auge und Lichteffekte auf den Plexiglasbanden wirken durch die 3D-Optik etwas verstärkter.

Übermorgen geht mit den Golf Masters die nächste Sportart in die dritte Dimension.  Hoffentlich geht das Turnier bei dem ganzen Hype um die Rückkehr von Tiger Woods nicht unter. Theoretisch ist diese Sportart für 3D ganz gut geeignet:  Das Spielgelände ist abwechslungsreich, die Spieler sind nacheinander an der Reihe, die Spielgeschwindigkeit ist langsam. Testen können das allerdings wieder nur ein paar wenige tausend amerikanische Zuschauer. Sofern sie bereits über die notwendige Technik daheim verfügen, die momentan noch alles andere als erschwinglich ist. In den USA plant der Sportsender ESPN dann ab Juni mindestens 85 Sport Events live in 3D zu übertragen, darunter einige Partien der Fussball-WM, Basketball- und Footballspiele.

Abzuwarten ist, ob sich 3D-Sport langfristig in den heimischen Wohnzimmern durchsetzen kann. Ich sehe da für Sport momentan eher  Potenzial für 3D-Kinos oder Public Viewing Events.  Im Bereich Home Entertainment hofft die Branche ganz stark auf andere Bälle – die der Pornoindustrie :)