MAUS – eine Holocaust-Graphic-Novel von Art Spiegelman

Dieses Buch hat mich platt gemacht. Es erzählt die Geschichte von Wladek und Anja Spiegelman, den Eltern von Arthur, die als polnische Juden einmal komplett den Holocaust erleben mussten und ihn überlebten. Spiegelman erzählt die dramatische Geschichte im Stile mehrerer Interviewsessions mit seinem Vater. Während der Vater den Völkermord anhand seiner einzelnen bzw. eigenen Stationen in Ghettos, Lagern und schließlich Auschwitz und Dachau erzählt, schafft es Spiegelman auch die Folgen für die Überlebenden im Buch zu illustrieren.

Natürlich halte ich mich für einen aufgeklärten und wissenden Menschen. In MAUS erfährt man auch nicht unbedingt Neues. Aber man nimmt eine neue Perspektive ein, die viel eindringlicher ist, als ein Lehrbuch oder eine Dokumentation über den Holocaust. Es ist der dicke Kloß im Hals, der entsteht, wenn man die einzelnen wahnsinnigen Stationen von Wladek und Anja Spiegelman erschließt. Ich verstehe dadurch noch viel mehr, warum so viele jüdische BürgerInnen nicht frühzeitig vor den Nazis geflohen sind. Es war ein schleichender Prozess. Und das macht das Buch so unfassbar gut deutlich. Ich habe gelesen und wusste, welches Unglück auf die Menschen zukommen würde. Klar, denn ich weiß um die Geschichte. Diese unschuldigen Kinder, Frauen, Männer wussten es nicht und konnten es sich nicht vorstellen – natürlich nicht!

Infos zur Graphic Novel:

Paperback, die Illustrationen sind durchgängig in schwarz-weiß. Das Buch ist erschienen im Fischer Taschenbuch Verlag (Frankfurt am Main), kostet 14,95 Euro und umfasst 300 Seiten.

Weiterführende Links zum Buch:

„MetaMaus“ – das Buch über das Comic – spiegel.de >>
Die deutsche Wikipedia-Seite zum Autor Art Spiegelmann >>
Die wichtige Rolle seiner Frau Françoise Mouly in der Comic-Szene – englische Wikipedia-Seite >>