#FrueherWarAnders – mitmachen erwünscht.

Früher haben sich Menschen mit Promis fotografieren lassen und die Aufnahmen dann gerahmt an die Wand gehängt. Heute fotografieren sich Menschen mit Promis mithilfe ihrer Smartphones und veröffentlichen die Bilder dann auf ihren Internetwänden bei Twitter, Facebook, Instagram & Co. und sammeln Favs, Likes und Herzchen ein.

Früher heiratete man und gab hinterher eine dicke Fete und schickte den TeilnehmerInnen später die kompromitierenden Fotos von nach Mitternacht zu samt einer Spendennachforderung für das glückliche Paar. Heute bereiten Menschen eine Social-Media-Kampagne mit einem eigenen Hashtag und allem PiPaPo vor. Sie twittern, instagramen und hashtaggen mit ihrer Community aus dem Standesamt. Zusätzlich lassen sie auf ihrer Hochzeitsparty ein Musikvideo mit C-Prominenten produzieren, um es dann mit der ganzen Internet-Crowd zu sharen. Andere ändern fünf Minuten nach der Zeremonie ihren Beziehungsstatus auf Facebook in „verheiratet“.

Früher sammelten wir „Altstoffe“ und buckelten uns einen ab, um das eigene Taschengeld aufzupäppeln. Heute lassen wir unsere leeren Bierflaschen in der Straßenbahn oder am Straßenrand stehen, für die Menschen, die ihren Lebensunterhalt aufbessern müssen.

Früher mussten wir uns noch pünktlich vorm Rundfunk- und Fernsehempfänger versammeln, um die Lieblingssendung zu hören oder zu sehen, damit wir am nächsten Tag auf dem Schulhof nicht in der falschen Ecke zu endeten. Heute fragt mein Kind, warum man bei unserem Radio nicht auf „Pause“ drücken könnte. Das wäre doch auch bei jedem Youtube-Video möglich.

Ich freue mich auf weitere „Frühers“ – entweder hier in den Kommentaren oder gern unter #FrueherWarAnders im sozialen Netz.