spiegel.de #fail #undallesoyeah

Gestern abend gab es einen schönen Flashmob in Hamburg. Die Kanzlerin sprach dort auf dem Gänsemarkt und die TeilnehmerInnen des Flashmobs versuchten nach jedem Merkel-Satz „Yeah“ zu rufen. Auslöser der ganzen Aktion, war der Kritzelschriftzug auf einem Ankündigungsplakat zum Hamburger Kanzlerinnenbesuch. Mehr Infos bei nerdcore.de und spreeblick.com und via Hash-Tag #undallesoyeah

Nun trug es sich zu, dass auch der Redakteur Ole Reißmann zu diesem Flashmob einen Artikel auf spiegel.de veröffentlichte. Dabei benutzt der gute Mann z.B. eine Zwischenüberschrift: „Keine Chance gegen den Flashmob-Terror“. Er diffamiert die TeilnehmerInnen des Flashmobs: „Die jungen Schreihälse leben schließlich praktisch im Internet und haben es hier mit einer Partei zu tun, die das Netz mit Stoppschildern zensieren und Raubkopierer bestrafen will.“

Kurz und knapp lieber Ole Reißmann: Sie haben bis heute offenbar immer noch nichts dazu gelernt! Die Zeit der Deutungshoheit durch Journalisten bei großen Medien ist vorbei! Sie haben es wieder mal eindeutig bewiesen. Sie diffamieren Menschen, die aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten kommen als Schreihälse, Sympathisanten von Kinderpornografie und als Raubkopierer, also Diebe. Sie benutzen das Wort Terror im Zusammenhang mit einem friedlichen, politischen Protest.

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch Herr Reißmann. Es geht nicht darum, dass sie solch eine Spaßaktion vielleicht kritisch sehen, das ist Ihr gutes Recht! Sollten Sie eine andere Meinung haben – völlig okay! Es geht mir um Ihre dreiste Diffamierung und nichts anderes!

Den LeserInnen dieses Beitrages lege ich noch den weitaus differenzierteren nerdcore.de zum spiegel.de-Artikel von Ole Reißmann nahe.

[update] Via Cem Basman fand ich ich folgenden Artikel, der das Thema #undallesoyeah-Flashmob sehr gut erklärt: Worum gehts bei diesem “Und alle so: Yeaahh”?

4 Kommentare

  1. Da hab ich aber auch schon schlimmeren Mist bei SPON gelesen. Das ist ja für deren Verhältnisse noch differenziert.

    Und wo bei der Aktion die politische Botschaft sein sollte erschließt sich mir auch nicht. Auch ohne Aussage ists witzig.

    Am tollsten sind noch immer diese Formulierungen:
    vielgelesene Treffpunkte der deutschsprachigen Internetgemeinde.

    sd

  2. hallo sebastian, ich fand es schon politisch: immerhin hat man zum ausdruck gebracht, dass man das wahlkampfgesülze nicht hören wollte. ;-)

    ansonsten ist die aktion durch andere politische protestvarianten in ihrer tiefe mit sicherheit zu toppen ;-)

Kommentare sind geschlossen.