Alle Menschen sind Ausländer, fast überall.

Wer oder was bin ich? „Menschen, die für eine gewisse Zeit in der Fremde leben, aber ihrer Heimat verbunden bleiben, ihren Aufenthalt in dem fremden Land als befristet ansehen und sich seiner Kultur nicht assimilieren und auch keine fremde Staatsbürgerschaft anstreben,“ sind laut Wikipedia? ….Na?

Gastarbeiter, Migranten, Einwanderer, Ausländer? Klingt negativ? Jetzt kommt es noch dicker. Ich habe einen Job, eine Wohnung, eine befristete Aufenthaltsgenehmigung, kaum Kontakt zu  Einheimischen und kann in der Landessprache nicht einmal einkaufen, Integrationswille eher mittelmässig. Wer jetzt an kopftuchtragende Großfamilienklischees auf Hartz 4 denkt, sei eines besseren belehrt. Auf chic-Deutsch heisst das nämlich Expatriat. Gleicher Inhalt, andere Verpackung.

Während Deutschland über Fachkräftemangel klagt (gleichzeitig mit Leuten wie mir aber nur wenig anfangen kann) und Einwanderungswellen aus den südlichen Eurokrisenländer erwartet (mein ganz persönliches Exemplar musste ich der umständehalber in Berlin lassen, ist das nicht schön schizophren?) setze ich mich zeitweilig etwas mehr nach Süden und Osten ab. Eben noch Berliner Prekariat, nun temporär ab in den Mittelschichtsspiessertraum und das corporate Hamsterrad.

Hiermit eröffne ich diese Kategorie, in die alles rein darf, was irgendwie im entferntesten mit Migration usw. zu tun hat und einfach kleine Blickwinkel auf die alltäglichen damit verbundenen Dinge wirft.

Und jetzt hätt ich gern eine Currywurst von einem prolligen Stehimbiss.