#berlintales no.07

Mit seligen Melodien im Ohr fahre ich unter der Stadt hindurch. Mein Gegenüber, ein attraktiver Hipster, liest sichtlich offensichtlich in einem Buch von Oscar Wilde. Zwischen den Zeilen schaut er hoch und prüft, ob eine der drei charmant aussehenden Damen im näheren Umfeld Blickkontakt aufnehmen möchte. Doch keine der Ladies erwidert seine Blicke direkt. Allerdings… #berlintales no.07 weiterlesen

#berlintales no.06

Die U-Bahn zuckelt durch die Erde. Die Jugendgruppe flirtet, kichert und grölt. Menschen drängeln sich genau dort, wo der geringste Platz ist. Koffer und Rucksäcke kollidieren. Mecker, rempel, klonk. „Ei, musch des Gdrängle sei?“ „Sorry, Mäm!“ Touristen sind die banalen Alltagsterroristen der Touristen.

#berlintales no.05

Jeden Tag pilgern chinesische Fernreisende in großen Kraftdroschken zur chinesischen Botschaft an der Jannowitzbrücke. Der Berliner nennt sie gern Jannovenbrücke. Gegenüber der Botschaft des fernen Landes bietet ein Händler den Chinesen steuerfrei feinste Waren feil: Asia-Sets von WMF.

#berlintales no.04

Der Lift hebt mich aus dem Dunkel der Stadt empor. Mit dem erhabenen Stefan-Raab-Gefühl erwarte ich Applaus für mein bloßes Erscheinen an der Oberfläche. Mein Ego will sich wieder entfalten. Doch halt! Was vernehme ich da? „Ey, jeht dit hier och mit wenija Pathos? Lass ma durch! Ick muss uff Arbeit!“

#berlintales no.03

Es schleckern die schleckenden SCHLECKERschlecker die letzten Aromareste der farbenfrohen Chemowelt aus Betonröhren. PFUI! rufe ich und amüsiere mich wie ein kleiner Junge nach dem Klingelstreich.

#berlintales no.02

Der gelbe Donnerwurm pluckert mit dem Rhythmus einer Minimal-Baseline an mir vorbei. Seine Beats laufen asynchron zum Gossippop zwischen meinen Ohren. Die Zombies der Morgenschicht spüren nur die Vibrationen, aber sie können den lieblichen Melodien der elektronisch erzeugten Virtualität nicht folgen.

#berlintales no.01

Und während die Stadt mich in ihre Tunnel zwang und in die schwarze Klangwelt aus Stahl, Erde und Beton drückte, kuschelte ich mich in die flauschig-wohlige Sounddecke der Santigold und wärmte mich am fröhlich summenden Bass.