2010 – Apples Jahr der E-Mags, E-Books und E-Reader?

Die Zeichen verdichten sich immer weiter. Apple könnte am 26. Januar ein neues „mobiles Gerät“ vorstellen. Die Gerüchteküche geht davon aus, dass der Multimedia-Konzern eine Art Tablet-PC vorstellen wird. Aktuell glauben die Gerüchteköche an 2 Versionen: 7 & 10 Zoll-Displays. Wie das Innenleben, sprich die Konfigurationen der Geräte aussehen sollen, ist allerdings bisher unklar – Spekulationen eben.

Wenn Apple diese Geräte wirklich in diesem Jahr veröffentlichen sollte, dann interessiert mich im Moment weniger, welche Komponenten darin verbaut sein werden, sondern ob Apple damit wirklich den entscheidenden Schritt in das digitale Lesen machen wird.

Der Begriff „digitales Lesen“ sei an dieser Stelle verwendet, um dem Beziehen von digitalen Contents, dem Rezipieren und dem Verarbeiten von eben diesen Inhalten, einen Rahmen zu geben. Denn genau da unterscheidet sich für mich das klassische bzw. analoge Lesen von Texten, Magazinen & Büchern. Diese Texte werden analog bezogen und dann auf dem bedruckten Papier gelesen und wenn sie verarbeitet werden sollen, dann benutzt man heute weitere Geräte, wie Kopierer, Scanner, Computer, um die analogen Inhalte digital zu verwerten. Will man also Zitate verwenden, Daten übertragen in Tabellen, verschiedene Inhalte zusammenführen, dann tippt man (im schlechtesten Fall) Texte ab, die bereits digital vorlagen und auf Papier gedruckt wurden. Eigentlich Nonsens, aber eben so wahr und aktuell üblich.

Wenn also Apple genau dieses Problem beheben würde, dann wird sich „digitales Lesen“ durchsetzen können – das behaupte ich jedenfalls.

Wie komme ich darauf?

– Apple hat mit dem iTunes-Store bewiesen, dass man Musik, Filme, Software digital gut vertreiben kann.
– Apple hat mit dem Iphone bewiesen, dass ein recht gut geratenes mobiles Gerät, das Nutzungsverhalten der Telefoninhaber erweitern kann.
– Apple hat mit dem iPod touch gezeigt, dass ein mp3-Player eben mehr sein kann als ein Musikabspielgerät.

Wie passt das zum „digitalen Lesen“ und wie soll das Ganze funktionieren?

– Apple hat gezeigt, dass man aus einem Gerät mehr machen kann, als sich KonsumentInnen zuerst vorstellen können. Der aktuelle Erfolg gibt dem Konzern vorerst recht.

– Ein Apple-Tablet, der auch das „digitale Lesen“ voranbringen soll, müsste meiner bescheidenen Meinung nach, über einen lesefreundlichen Bildschirm verfügen, eine UMTS-Verbindungsmöglichkeit mitbringen, Akkus beinhalten, die wirklich lange Nutzungszeiten ermöglichen und ganz wichtig: Eine Software für das Lesen anbieten, die wirkliches Bearbeiten von Inhalten ermöglicht.
– Kopieren, Textstellen markieren, Randnotizen machen, Links (Anker) innerhalb von Texten setzen können, Formate anpassen, eigene Typografie verwenden können etc. – all das und noch viele ungenannte Punkte mehr sollten durch Apple eventuelles Tablet-PCs möglich werden. Dann bestünde die Möglichkeit, dass diese Geräte ihren Siegeszug in den Universitäten, eventuell sogar in Schulen antreten könnten.

Aus der Sicht eines Verlagsmitarbeiters birgt ein solches Gerät ungeahnte Möglichkeiten für digitale Magazine, neue Bücher und natürlich auch Tageszeitungen.

Ich bin gespannt, denn viele der oben aufgezählten Punkte sind in anderen, bisherigen E-Readern und E-Mags & Books nicht zu finden. Für mich einer von vielen Gründen, warum der Erfolg bisher auf sich warten lässt.

Und was meint die geneigte Leserschaft dazu?

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